Bürgerverein Birth e.V.

Birth, ein Stadtteil entsteht

Die ersten Erwähnungen wurden auf einer Flurkarte aus dem Jahr 1740 gefunden. Dort wird in der Honschaft Krehwinkel der Hof "im Birt" genannt. Dieser Name ist dabei wohl auf "Birken" zurück zuführen. Wie lange es vorher schon diesen Hof gab, ist nicht richtig bekannt. Man geht aber von "Jahrhunderten" aus.

Im Laufe der Jahre und mit einigen Erweiterungen vergrößert, wird der Hof als "Gut Birth" geführt. Warum jetzt das "h" dazu gekommen ist, ist nicht bekannt. Dabei handelt es sich aber vermutlich um den Eigennamen des Hofes, denn in offiziellen Quellen wird immer noch die Flurbezeichnung "im Birt" verwendet.
Das "Gut Birth" befand sich an der heutigen Kreuzung Birther Straße und Plankstraße und hatte die Adresse "Birther Straße 54", bevor der Hof 1970 abgerissen wurde.

Es gab im heutigen Gebiet von "Birth" nicht nur den Hof "Gut Birth", sondern auch weitere Gebäude, wie z.B. den Kotten "Schnorrbeutel" an der heutigen "Zur Abtsküche 51", den Kotten "Strücken" an der heutigen "Veilchenweg 28" (Abriss 1972), den Kotten "Birter Oberhaus" an der "Zur Abtsküche 94" (Abriss 1984), den Kotten "Birter Backhaus" an der "Zur Abtsküche 98" oder auch der Kotten "Am Gantenberg" an der "Birther Straße 140".

Im Jahr 1900 begann der Bau der "Zeche Eisenberg" im Karee des heutigen Bereichs der "Birther Straße", "von-Humboldt-Straße" und "Geranienweg".

Ab 1914 wird dieses Gebiet rund um die Zeche Eisenberg bereits als "Birter Höfe" bezeichnet. Doch erst 1926 wird daraus offiziell der velberter Ortsteil "Birther Höfe".

Mitte der 1930er begann der erst städtische Bauabschnitt in den Birther Höfen. Es wurden 4 Häuser mit Einfachwohnungen gebaut, für Menschen, die sich keine eigene Wohnung leisten konnten. Sogenannte Notwohnungen (am heutigen unteren Ende des Rosenwegs). Leider waren unter diesen Bewohnern auch Menschen, die sich soziale eher Inkompetent gaben. So wurde dieses Gebiet schnell als "Sing-Sing" bekannt. Dies schädigte dem Ruf der ganzen Birther Höfe. Als dann die Stadt Velbert nach dem 2. Weltkrieg dort weitere Einfachbauten für "Ostzonen-Flüchtlinge" plante, war es nicht verwunderlich, dass sich bei den Bewohnern der Birther Höfe Widerstand regte. Um gegenüber der Stadt mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, bildete sich erst eine "Bürgerbewegung", aus der kurze Zeit später, im März 1952, der "Bürgerverein Birther Höfe", heute "Bürgerverein Birth" entstand. An den Plänen der Stadt Velbert hat dies aber nichts ändern können. 1953 war dann auch Baubeginn für 24 Wohnhäuser mit 145 Wohneinheiten am Nelken- und Rosenweg.

(Quelle:"Birth - Bauernhof und Kotten" von Wolfgang Menne)

In den 1960er Jahren startete die Stadt Velbert zusammen mit örtlichen Wohnungsbaugesellschaften die Transformation der Höfe, Felder und Wiesen in der "Birther Höfe" in das heute bekannte Wohngebiet "Birth".

Mit dem Bau der von-Humbold-Straße wurde der Ring um Birth geschlossen. In diesem Zuge wurde der damalige Tulpenweg (Teil der von-Humboldt-Straße zwischen Birtherstraße und Kreuzung Nelkenweg/Dahlienweg) zum Ende der von-Humboldt-Straße. Der heutige Tulpenweg hieß zu der Zeit noch Lilienweg (er wurde erst mit der Gebietsreform 1975 vom Linienweg zum Tulpenweg). Es entstanden meist 2-4 geschossige Mehrfamilienhäuser und 1-2 geschossige Einfamilienhäuser. Hinzu kamen mehrere 6-12 geschossige Hochhäuser entlang der Birtherstraße und der von-Humboldt-Straße, im sozialen Wohnungsbau. Dazu entstand ein Einkaufszentrum mit allem, was man zum täglichen Bedarf benötigt, Arztpraxen und einer Apotheke. Auch an die Kinder wurde gedacht. Ein großer Spielplatz entstand zentral hinter dem Einkaufszentrum und mehrere kleine Spielplätze in der Nähe von Mehrfamilienhäusern. Zudem entstand ein Schulzentrum mit Grund-, Haupt- und Realschule, sowie Sporthalle. In den 1990ern wurden die Haupt- und Realschule, trotz großer Proteste, auslaufen gelassen, um dort das Geschwister-Scholl-Gymnasium unterzubringen. Dieses musste, wegen einer neuen Schulstruktur, die Gebäude an der Poststraße für eine neue Gesamtschule räumen.

Seit den 70ern hat sich im Stadtteil dann aber dann nicht mehr viel getan. Anfang der 2000er startete die Stadt mit einer Förderung des Landes eine Stadtteilerneuerung. Zudem begann eine Wohnungsbaugesellschaft mit dem Renovieren von diversen Immobilien. Allerdings verkaufte sie auch einige Immobilien an andere Wohnungsbaugesellschaften. Nicht immer war dies für die betroffenen Mieter ein Vorteil. Die Einfachwohnungen am Rosen- und Nelkenweg wurde abgerissen. Dort entstand das Wohngebiet "Grüne Insel" mit Ein- und Zweifamilienhäuser.

Im 20.Jahrundert hat sich somit das Gesicht dieses Gebietes von "ein paar Bauernhäuser und viel Acker" in ein "Wohngebiet mit Autobahnanschluss" gewandelt.

Die heutigen Grenzen dieses Stadtgebiet lassen sich grob so zusammenfassen: zwischen dem Panoramaradweg, dem Rinderbach und der Stadtgrenze zu Heiligenhaus. Hier leben inzwischen weit über 6000 Menschen mit diversen Nationalitäten.